Der VfL Wolfsburg spielt auch in der Saison 2018/19 in der Bundesliga. Die Niedersachsen setzten sich in der Relegation gegen Holstein Kiel durch. Nach einem 3:1 vor heimischem Publikum siegten die Wölfe in der Fremde mit 1:0. Das Tor des Tages in einem Spiel, das in etwa so spannend wie das Rascheln von Blättern im Wind war, erzielte Robin Knoche (75. Minute). Wesentlich intensiver ging es nach dem Abpfiff zwischen den beiden Trainern Markus Anfang und Bruno Labbadia her.

Labbadia packt Anfang im Nacken und redet auf ihn ein
Nach dem Abpfiff packte Wolfsburgs Labbadia auf einmal den Kieler Coach Anfang im Nacken und ließ eine Schimpftirade auf ihn los. Was er genau sagte, wollte der 52-Jährige nicht verraten. Er glaube allerdings, so Labbadida vor den Kameras, „dass mein junger Kollege noch etwas lernen sollte.“ Schon nach dem Hinspiel habe sich Anfang über alle möglichen Dinge beschwert und sei „auch heute wieder ständig mit irgendwelchen Sachen gekommen.“ Er erwarte „etwas Respekt“, schildert der sichtlich saure Labbadia, „insbesondere, wenn jemand neu im Geschäft ist.“

Wer eine Retourkutsche von Anfang erwartete, sah sich getäuscht. Der Coach der Kieler, der im kommenden Jahr beim 1. FC Köln arbeiten wird, sagte lediglich, dass er Labbadia nur die Hand gegeben und ihm mitgeteilt habe, dass aus seiner Sicht Kiel den Sieg verdient hatte. Im Understatement macht Anfang schon jetzt keiner mehr etwas vor.

Macht die Relegation Sinn?
Allerdings muss langsam die Frage erlaubt sein, ob die Relegation wirklich Sinn machen. Wolfsburg hat einen 14fach höheren Etat als Kiel. Insofern ist es nicht falsch, was Holsteins Dominic Peitz nach der Partie sagte: Nicht Kiel sei gescheitert, sondern der VfL mit der Art seinen Kader zusammenzustellen. Der Modus werfe einem gescheiterten Bundesligisten den Rettungsring zu und verhindere, dass sich ein Märchen für einen Zweitligisten wie Holstein befürworte.

Die Geschichte sieht das ähnlich: Seit 2009 gibt es den Modus. Wir haben also jetzt die zehnte Ausgabe gesehen: Und nur einmal konnte sich der Zweitligist durchsetzen – in der ersten Ausgabe, als der 1. FC Nürnberg Energie Cottbus aus der Bundesliga beförderte.